Schah-Besuch, Dutschke-Attentat, Vietnamkongress: Der Fotograf Ludwig Binder dokumentiert das Geschehen und macht Bilder, die zu Ikonen der Studentenrevolte 1967/68 in West-Berlin werden. Eindrucksvolle Fotos zeigen die Schuhe von Rudi Dutschke kurz nach dem Attentat auf den Studentenführer am 11. April 1968 oder Pflastersteine nach der Straßenschlacht am Tegeler Weg.
50 Jahre später hält der Fotograf Jim Rakete Persönlichkeiten aus der Zeit der Studentenrevolte in schwarz-weiß-Porträts fest, darunter Hans-Christian Ströbele, Uschi Obermaier, Otto Schily, Helke Sander und viele mehr.
Das Museum in der Kulturbrauerei zeigt vom 27. April bis 7. Oktober 2018 über 60 Fotos der beiden Künstler.
Ludwig Binder, als Sohn eines Pfarrers 1928 in der Nähe von Belgrad geboren, fotografiert bereits mit zehn Jahren und experimentiert mit der Entwicklung von Fotos. 1948 beginnt er ein Jurastudium an der FU Berlin, nachdem er an Universitäten der Sowjetischen Besatzungszone als Pfarrerssohn nicht studieren darf. Während seiner Studienzeit geht Binder seiner zweiten Leidenschaft, der Musik, nach und ist Mitglied einer Jazzband. Der autodidaktisch geschulte Fotograf arbeitet schon früh für verschiedene Zeitungen und Zeitschriften. Ab 1961 betreibt er ein eigenes Fotostudio in West-Berlin und widmete sich als Bildjournalist politischen und kulturellen Tagesereignissen. Ludwig Binder stirbt am 15. Mai 1980.
Jim Rakete, geboren 1951, hospitiert von 1967 bis 1968 im Fotostudio von Ludwig Binder in West-Berlin und arbeitet als Fotoreporter für Tageszeitungen, Magazine und Agenturen. Als Gründer des Kreativlabors "Fabrik" managt er von 1977-1987 Musiker wie die Nina Hagen Band, Spliff, Nena und Die Ärzte. Seit 1987 widmet er sich vollständig der Fotografie, er porträtiert Größen der deutschen sowie internationalen Musik- und Filmbranche, wie z.B. Jimi Hendrix, Mick Jagger, Sean Connery, Natalie Portman oder Helen Mirren.
Zwischen 2008 und 2009 gastiert seine Ausstellung "1/8 sec. - Vertraute Fremde" in mehreren deutschen Städten. Im Auftrag des Deutschen Filmmuseums fotografiert er von 2009 bis 2011 zahlreiche Filmschaffende, die in der Ausstellung "Stand der Dinge" bei der Wiedereröffnung des Museums und an zwölf weiteren Stationen in Deutschland gezeigt werden.
Jim Rakete arbeitet weltweit mit dem Fokus auf Film, Musik, Theater und Bildende Kunst.
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